Supraspinatus Schmerzen und Triggerpunkte selbst behandeln

Der M. Supraspinatus ist ein Muskel deiner Rotatorenmanschette und unterstützt die Stabilisierung deiner Schulter bei Bewegungen.

Ist dieser Muskel verspannt und/oder mit Triggerpunkten behaftet, kann er das Anheben deines Armes unerträglich schmerzhaft, oder gar unmöglich machen.

Mit einer gezielten Selbstmassage kannst du den Muskel lockern, von Triggerpunkten befreien und deine Schmerzen somit lindern. Oft ist sogar eine komplette Beseitigung der Schmerzen möglich.

Vorausgesetzt der Muskel wird erfolgreich massiert und weitere, problemverursachende Faktoren behoben.

Wichtig: Damit du unnötige Fehler bei der Selbstbehandlung deines Supraspinatus vermeidest, sieh dir unbedingt das Triggerpunkt und Faszien 1×1 an

Das ist ein kostenloser und unverbindlicher Einführungskurs zu den Grundlagen der Selbstbehandlung.

Der Kurs wird dir die Angst vor Schmerzen nehmen und dir die Zuversicht geben, diese endlich selbst zu lösen!

Du erfährst, worauf es bei jeder Selbstbehandlung ankommt, also auch bei der des Supraspinatus, und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest, wenn du deine Schmerzen nachhaltig lösen willst!

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1.1 Supraspinatus Schmerzzonen, Symptome und Differentialdiagnosen

Schmerzzonen

Während starke Verspannungen zu einer lokalen Druckempfindlichkeit führen, können Triggerpunkte im Supraspinatus Schmerzen in der Schulter auslösen, welche über den Oberarm und Ellenbogen bis hin zum Unterarm ausstrahlen können.

Je stärker das Rot in den unten stehenden Bildern, desto häufiger treten Schmerzen in dem betreffenden Gebiet auf, wenn Triggerpunkte in dem Muskel vorhanden sind.

Visualisierung der Schmerzzonen

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Symptome und Beschwerden

Wenn der Muskel stark verspannt oder mit Triggerpunkten behaftet ist, kann es sein, dass…

  • du ein Schnappen in der Schulter spürst/hörst.
  • du Schmerzen beim Anheben des Arms hast.
  • Probleme und Schmerzen beim Haare kämmen oder Zähneputzen hast.

Bei all diesen Bewegungen muss der Muskel sich anspannen, um deinen Arm zu heben, was für ihn unter Umständen zu viel sein kann, und dann zu den Schmerzen führt.

Differentialdiagnosen

Schmerzen, ausgelöst durch diesen Muskel können denen der folgenden Symptome und Erkrankungen stark ähneln, was zu unbefriedigenden Ergebnissen führen kann, falls Triggerpunkte die Ursache sind und in der Behandlung nicht berücksichtigt werden.

  •  Verletzung des Plexus Brachialis
  • Bursitis Subdeltoidea  – Schleimbeutelentzündung
  • Impingementsyndrom bzw. Engpasssyndrom
  • Tendinose der Supraspinatussehne

Ich möchte aber auch anmerken, dass die Möglichkeit besteht, dass Triggerpunkte und die oben genannten Punkte parallel bestehen und somit auch gemeinsam behandelt werden müssen.

Tendinose & Bursitis

Zudem ist es möglich, dass ein Triggerpunkt die Spannung des Muskels erhöht, was über einen längeren Zeitraum hinweg zur Entzündung dessen Sehne führen kann – Tendinose.

In der Folge kann sich diese Entzündung auf den subacromialen, also unter dem Acromion/Schulterdach befindlichen Schleimbeutel übertragen.

Sobald die Entzündung in den Griff bekommen wurde, sollte man sich dann darum kümmern, durch Selbstmassage die Spannung des Muskels zu normalisieren, um ein erneutes Aufflammen der Entzündungen und Schmerzen zu vermeiden.

1.2 Ursprung, Ansatz und Innervation

Einfach ausgedrückt zieht der Muskel oben vom Schulterblatt/Scapula zum äußeren Rand des Oberarms/Humerus. Die genauen Bezeichnungen lauten wie folgt:

Ursprung

  • Fossa supraspinata des Schulterblatts/Scapula

Ansatz

  • Tuberculum majus des Oberarmknochens/Humerus

Innervation

  • Der Muskel wird vom Nervus suprascapularis (Segmente C4-C6) innerviert.

X1 und X2

  • sind die ungefähren Orte, an denen sich häufig schmerzliche Punkte im Muskel befinden.

1.3 Supraspinatus Funktion

  • Hauptfunktion des Supraspinatus ist die Abduktion, also die Wegführung deines Armes vom Körper.
  • Zudem zieht er deinen Oberarmkopf in die Gelenkpfanne der Schulter und verhindert dessen „Verschiebung“, wenn der Arm unter Zug gerät – Eigengewicht des Arms oder Heben von Gegenständen.

Somit fungiert er mit den anderen drei Muskeln der Rotatorenmanschette – Infraspinatus, Teres Minor & Subscapularis – als Stabilisator deines Schultergelenks.

Das ist vielleicht neu für dich!?

In den meisten Anatomiebüchern ist zu lesen, dass der Muskel eine Art Starterfunktion beim seitlichen Anheben des Arms hat, und der Delta Muskel danach die Hauptarbeit der Abduktion verrichtet.

EMG Studien haben allerdings gezeigt, dass die Aktivität des Muskels bis zu 150° fast linear zunimmt.

Zudem wird ihm eine Rolle bei der lateralen Rotation – Außenrotation – der Schulter zugeschrieben. Allerdings zeigte der Muskel bei der Außenrotation der Schulter keinerlei EMG Aktivität, was die Funktion, oder besser gesagt Kontraktion des Muskels bei dieser Bewegung fraglich macht.

1.4 Entstehung von Triggerpunkten im Supraspinatus

Kostenloser Kurs

Triggerpunkt & Faszien 1×1

  • Wie oft Massieren?
  • Wie oft Dehnen?
  • Wann nicht Massieren und Dehnen?
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Triggerpunkte in diesem Muskel entstehen vor allem durch eine aktive Überlastung. Beispiele sind das Tragen oder Heben von schweren Gegenständen, da der Muskel hier aktiv gegen den Zug des Gewichts arbeiten muss, damit der Oberarmkopf nicht aus der Gelenkpfanne gezogen wird.

Aber auch alle Tätigkeiten, bei denen der Arm über den Kopf gehoben werden muss, führen häufig zur Aktivierung von Triggerpunkten.

Vielleicht erinnerst du dich, wie du deine Schmerzen das erste Mal nach dem Streichen deiner neuen Wohnung, dem intensiven Aufschlagtraining beim Tennis, dem Schultertraining mit Gewichten oder nach einer intensiven Krauleinheit beim Schwimmen gespürt hast.

Aber auch eine Verletzung wie beispielsweise eine Supraspinatus-Ruptur kann Triggerpunkte in diesem Muskel aktivieren. Diese bleiben dann, wenn du sie nicht aktiv beseitigst, auch bestehen, nachdem der Muskel wieder geheilt ist, und können dann zu den oben beschriebenen Schmerzen führen.

1.5 Supraspinatus Palpation

Um den Muskel zu massieren, musst du erst einmal die Spina Scapula, auch Schultergräte genannt, finden.

Das ist die knöcherne, horizontal verlaufende Linie auf deinem Schulterblatt, die du spüren kannst, wenn du deine gegenüberliegende Hand über deine Schulter legst.

Wenn du nun mit deinen Fingern direkt in den Bereich über diese Gräte drückst, befindest du dich auf dem Muskel.

Anmerkung: Über dem Muskel liegt der Trapezius, welcher bei einer Massage dann natürlich ebenfalls massiert wird.

Falls du hierbei Probleme hast, dann findest du ein ausführliches Videos hierzu in meinem Triggerpunkt Online Kurs.

1.6 Supraspinatus Selbstmassage

Für die Selbstmassage des Muskels empfehle ich dir die Druck-Bewegungstechnik mit deinen Fingern oder der Massagefee zu verwenden.

Massage mit der Massagefee

Der Vorteil der Massagefee liegt darin, dass du relativ viel Druck ausüben kannst, ohne dabei deine Finger zu überlasten.

Für dich bedeutet das eine erfolgreiche Massage ohne schmerzende Finger.

  • Platziere die Massagefee auf dem Muskel.
  • Halte die Fee mit einer Hand.
  • Suche nun nach schmerzlichen Punkten.
  • Baue Druck auf, indem du die Fee etwas nach unten ziehst.
  • Um den Supraspinatus zu massieren, hebe deinen Arm jetzt einige Male an.
  • Konzentriere dich vor allem auf die schmerzlichen Bewegungsabschnitte.
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Massage mit den Fingern und einem Ball

  • Forme deine gegenüberliegende Hand zu einer Schaufel und platziere deine Finger direkt auf dem über der Schultergräte befindlichen Muskelgewebe.
  • Suche dort nach druckempfindlichen Punkten, indem du in den Muskel drückst und deinen Arm einige Male langsam zur Seite hin anhebst.
  • Experimentiere hier wirklich ausgiebig mit deiner Fingerposition und lass dir bei der Suche Zeit.
  • Sobald du einen schmerzlichen Punkt gefunden hast, verharre auf diesem, setze ihn unter Druck und bewege deinen Arm dann ca. 20 mal langsam durch den schmerzhaften Bewegungsabschnitt.

Solltest du die Massage mit deinen Fingern ausführen, so möchte ich dir ans Herz legen, die Massageeinheiten kurzzuhalten.

Deine Finger ermüden hier sehr schnell und es ist einfach diese zu überlasten. Kurze Massageeinheiten sowie häufige Pausen sind hier nichts Verwerfliches.

Alternativ kannst du den M. Supraspinatus auch mit einem Massageball massieren. Allerdings musst du dich hier schon ein wenig verrenken, damit du den Druck von oben her auf den Muskel ausüben kannst.

Letztendlich bleibt es aber dir überlassen, für welche Technik du dich entscheidest.

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Literatur

  • Calais-German, Blandine. Anatomy of Movement. Seattle: Eastland Press, 1993. Print
  • Davies, Clair, and Davies, Amber. The Trigger Point Workbook: Your Self-Treatment Guide For Pain Relief. Oakland: New Harbinger Publications, Inc., Print
  • Simons, David G., Lois S. Simons, and Janet G. Travell. Travell & Simons‘ Myofascial Pain and Dysfunction: The Trigger Point Manual. Baltimore, MD: Williams & Wilkins, 1999. Print.
  • Schünke, Michael., Schulte, Erik, and Schumacher, Udo. Prometheus: Lernatlas der Anatomie. Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag, 2007. Print