M. Iliopsoas Schmerzen und Triggerpunkte selbst behandeln

Der M. Iliopsoas ist einer deiner Hüftbeuger und kann Schmerzen in der oberen Oberschenkelvorderseite und im unteren Rücken auslösen. Diese treten meist auf, wenn der Muskel zu stark oder zu wenig belastet wird.

Die Folge sind Verkürzungen, Verspannungen sowie Triggerpunkte, welche zu Schmerzen führen können.

Mit einer Selbstmassage kannst du den Muskel wieder auf Länge bringen, geschmeidig halten und von seinen Triggerpunkten befreien.

Wie du das schaffst, erfährst du hier. Zudem erkläre ich dir, in welchen Gebieten der Muskel Schmerzen hervorrufen kann, wo er liegt, welche Funktionen er besitzt und wie du den Muskel eventuell überlastet hast.

Wichtig: Damit du unnötige Fehler bei der Selbstbehandlung deines Iliopsoas vermeidest, sieh dir unbedingt das Triggerpunkt und Faszien 1×1 an

Das ist ein kostenloser und unverbindlicher Einführungskurs zu den Grundlagen der Selbstbehandlung.

Der Kurs wird dir die Angst vor Schmerzen nehmen und dir die Zuversicht geben, diese endlich selbst zu lösen!

Du erfährst, worauf es bei jeder Selbstbehandlung ankommt, also auch bei der des Iliopsoas, und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest, wenn du deine Schmerzen nachhaltig lösen willst!

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1.1 Schmerzzonen & Bewegungseinschränkungen

Schmerzzonen

Triggerpunkte im Iliopsoas sind lokal schmerzlich und druckempfindlich.

Zusätzlich können sie Schmerzen in die obere Vorderseite des Oberschenkels senden sowie in den thoracalen und lumbalen Bereich deiner Wirbelsäule – mittlerer und unterer Rücken – ausstrahlen.

Triggerpunkte und deren Schmerzzonen

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iliopsoas-schmerzen
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iliopsoas-rueckenschmerzen

Bewegungseinschränkungen

Verspannungen und Triggerpunkte führen meist dazu, dass sich ein Muskel nicht sehr gut verlängern bzw. dehnen lässt. So auch hier.

In diesem Fall bedeutet dies, dass du eventuell Schmerzen und Probleme hast deine Hüfte zu strecken. Das Aufstehen aus einem tiefen Stuhl oder Sessel wird „schwer“ oder schmerzhaft und wenn du stehst sowie gehst, tust du dies mit einem (leicht) nach vorne gebeugten Oberkörper und Knien.

Somit behältst du immer ein wenig Hüftbeugung bei und verhinderst, dass dein Iliopsoas gedehnt wird, was mit Schmerzen einhergehen könnte.

1.2 Ursprung, Ansatz & Innervation

Der Iliopsoas besteht aus mindestens zwei, manchmal drei Muskelbäuchen. Dem Psoas major, Psoas minor sowie dem Iliacus. Zusammen bilden diese Muskeln den Iliopsoas.

Die genauen anatomischen Landmarken sind relativ kompliziert und für dich nicht von Relevanz.

Es reicht für dich aus, zu wissen, dass der Muskel von deiner Brustwirbelsäule, deiner Lendenwirbelsäule, den dazugehörigen Bandscheiben, sowie von deiner vorderen Hüftschaufel an die obere Innenseite deines Oberschenkels zieht.

1.3 Funktion

Die Funktion des Muskels ist hauptsächlich die Beugung deiner Hüfte. Zusätzlich unterstützt er die Außenrotation der Hüfte und die Streckung der lumbalen Wirbelsäule, also die Streckung des unteren Rückens – nicht abgebildet.

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Hüfte-flexion

Hüftbeugung

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Hüfte-flexion-aussenrotation

Außenrotation & Beugung

1.4 Überlastung und Aktivierung von Triggerpunkten im Iliopsoas

Verspannungen und Triggerpunkte im Iliopsoas entstehen vor allem, wenn der Muskel permanent in einer angenäherten Position gehalten, zu schnell gedehnt/auseinandergezogen, oder permanent überbeansprucht wird.

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Ständig angenäherte Position

Hier handelt es sich um fast alle sitzenden Positionen, da die Hüfte hier stark, oft über 90° gebeugt wird. Hauptsächlich möchte ich hier die Schreibtischarbeit und das Autofahren nennen, da wir hier oft Stunden verbringen.

Ohne ausgleichende Aktivitäten – Bsp: Dehnen –, werden die Fasern des Muskels permanent angenähert.

Die Folge ist eine Verkürzung des Iliopsoas und evtl. die Entwicklung von Triggerpunkten.

Zu schnelles Auseinanderziehen/Dehnen des Muskels

Wird ein Muskel zu schnell auseinander gezogen/verlängert oder gedehnt, kann es zur Entwicklung von Triggerpunkten kommen. Vor allem dann, wenn der Muskel kurz davor für längere Zeit angenähert wurde.

Das bedeutet, dass vor allem das Aufstehen aus der Hocke, aus einem Sessel oder dem Auto problematisch sein können.

Deswegen meine Tipp:

  • Versuche, falls möglich, es zu vermeiden lange in diesen Positionen zu verharren und begib dich immer relativ langsam in eine aufrechte Position zurück.
  • Zudem können kurze Bewegungspausen wahre Wunder wirken.

Permanente Überbeanspruchung

Eine permanente Überlastung finden wir vor allem bei sportlichen Aktivitäten, bei denen die Hüfte oft schnell und stark, oder dauernd gebeugt werden muss.

Beispiele:

  • Radfahren mit Klick-Pedalen. Die Zugbewegung kann problematisch werden!
  • Bergsteigen
  • Hohe Tritte beim Kampfsport
  • Sprinttraining

1.5 Palpation des Iliopsoas

Den Iliopsoas zu ertasten ist keine leichte Aufgabe. Nimm dir also ein wenig Zeit hierfür, und bei Schwierigkeiten bitte einfach deinen Physiotherapeuten um Hilfe.

Wir werden mit der Palpation des Psoas major beginnen und dann mit dem Iliacus fortfahren.

Den Psoas minor werde ich nicht abhandeln, da er ohnehin zusammen mit dem major palpiert wird, nicht sehr leicht von diesem zu unterscheiden, und in über 40% aller Menschen gar nicht vorhanden ist.

In meinem Triggerpunkt Online Kurs erhältst du sehr ausführlich Videos zur Palpation des Iliopsoas. Das wird dir das Aufspüren des Muskels deutlich erleichtern. Zudem erhältst du natürlich auch Videos für die Selbstmassage des Iliopsoas, und für alle anderen Muskeln dieser Website!

Palpation des Psoas major

Lege dich auf den Boden und stelle beide Füße auf. Nun lass diese zu der Seite fallen, die du nicht bearbeiten willst. Möchtest du also den rechten Psoas major untersuchen, lass deine Knie nach links fallen.

Auf diese Art und Weise rutschen die Organe der unteren Bauchregion etwas zur Seite und erlauben dir den Psoas major zu fühlen.

  • Platziere deine Finger direkt neben dem Bauchnabel und spanne deinen Bauch an.
  • Dies schaffst du, indem du einen Crunch ausführst oder deinen Kopf etwas vom Boden hebst.
    Jetzt fährst du mit deinen Fingern ca. 2 cm zur Seite und entspannst deinen Bauch wieder.
  • Nun drücke sehr langsam und vorsichtig in die Bauchgegend, so tief wie es dir möglich ist – einige Zentimeter. Hierbei wendest du KEINERLEI Gewalt an!
  • Am tiefsten Punkt angekommen, bewege deine Finger wieder 2 cm nach innen. Nun befindest du dich in der Gegend deines Psoas major.

Wie gut du diesen Muskel spüren kannst, hängt vor allem davon ab, wie „fest“ er ist. Je fester, desto leichter wirst du ihn spüren.

Ist der Psoas allerdings sehr fest, so kann es dir unbeschreiblich starke Schmerzen bereiten, wenn du ihn nur berührst.

In diesem Fall weißt du, dass er deine Aufmerksamkeit benötigt. Wenn du dir unsicher bist, lass dir, wie gesagt, von einem Therapeuten helfen.

Ist der Psoas allerdings nicht sehr fest, sondern entspannt, musst du ihn anspannen, um ihn fühlen zu können.

  • Hierzu beugst du deine Hüfte, bringst also dein Knie in Richtung Brust.
  • Hier reicht schon eine kleine Bewegung. Mit jeder Hüftbeugung solltest du einen Muskel unter deinen Fingern spüren, der sich mit der Beugung anspannt.

Palpation des Iliacus

Hier verfährst du fast genauso wie im obigen Beispiel.

  • Lege dich wieder hin, lass deine Knie zur Seite fallen und platziere deine Finger direkt neben dem Bauchnabel.
  • Jetzt bewege deine Finger etwas zur Seite und unten, bis du auf deinen vorderen Darmbeinstachel triffst. Hier handelt es sich um den knöchernen Vorsprung, den du an der Vorderseite deines Beckens gut tasten kannst.
  • Von hier aus hast du Zugang zum Iliacus, welcher vorne in der Beckenschaufel liegt.

1.6 Selbstmassage des Iliopsoas

Verwende entweder präzise Massagestriche oder die Druck-Bewegungstechnik. In beiden Fällen ertaste zuerst wie oben beschrieben den Muskel.

In meinem Triggerpunkt Online Kurs findest du vier Videos, in welchen ich die Selbstmassage sehr langsam und sehr ausführlich erkläre. Ideal zum Mitmachen. Insgesamt stehen dir 400 Videos zu allen Muskeln und Triggerpunkten dieser Website zur Verfügung!

Präzise Massagestriche

  • Taste den Muskel ab und untersuche ihn auf schmerzliche Punkte.
  • Sobald du einen findest, bewege deine Finger von kurz vor bis kurz hinter diesen schmerzlichen Punkt.
  • Je nachdem wie schmerzlich er ist, massiere diesen sehr langsam 5 – 15 mal. Verfahre auf diese Weise mit dem gesamten Muskel.
  • Vergewissere dich immer wieder mit kleinen Kontraktionen, dass du auf dem Muskel bist.

Druck-Bewegungstechnik

  • Drücke in den Muskel und beuge sowie strecke deine Hüfte dann einige Male. Während du dies tust, hältst du dich in den schmerzlichsten Bewegungsabschnitten auf.
  • Natürlich solltest du den Muskel immer unter deinen Fingern arbeiten spüren.
  • Die schmerzlichsten Triggerpunkte im Iliopsoas befinden sich meist neben deinem Bauchnabel und direkt neben und über deinem vorderen Darmbeinstachel – Siehe Punkte X1 & X2 im Muskelbild.

1.7 Iliopsoas dehnen

Zu guter Letzt möchte ich dir noch eine Übung mit auf den Weg geben, mit welcher du den Iliopsoas dehnst und geschmeidig halten kannst.

Ist der Muskel allerdings stark verkürzt und fest, dann ist es möglich, dass dir die Dehnung etwas Schmerzen bereitet. Deshalb ist es wichtig, langsam zu beginnen.

Falls du wissen möchtest, wie oft und wie lange du dich dehnen solltest, und wann nicht, dann melde dich doch für mein kostenloses Triggerpunkt & Faszien 1×1 an. Dort kläre ich diese Fragen.

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Literatur

  • Calais-German, Blandine. Anatomy of Movement. Seattle: Eastland Press, 1993. Print
  • Davies, Clair, and Davies, Amber. The Trigger Point Workbook: Your Self-Treatment Guide For Pain Relief. Oakland: New Harbinger Publications, Inc., Print
  • Simons, David G., Lois S. Simons, and Janet G. Travell. Travell & Simons‘ Myofascial Pain and Dysfunction: The Trigger Point Manual. The Lower Extremities. Baltimore, MD: Williams & Wilkins, 1993. Print.
  • Schünke, Michael., Schulte, Erik, and Schumacher, Udo. Prometheus: Lernatlas der Anatomie. Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag, 2007. Print